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Archiv-Artikel

MEDIENTICKER

Von BERG

Edmund Stoiber (62) findet, dass „3sat und Arte wünschenswerte Programme“ sind. Das verkündete der bayrische Ministerpräsident am Donnerstag zum Abschluss der Ministerpräsidentenkonferenz – um sogleich listig anzufügen: „Aber kann man sich alles Wünschenswerte leisten?“ Der bayerische CSU-Ministerpräsident meint natürlich: Nein, kann man nicht. Zusammen mit seinen Kollegen Milbradt aus Sachsen und Steinbrück aus NRW hat er in dieser Woche schließlich massive Einsparungen bei den Öffentlich-Rechtlichen gefordert, die – neben anderem – lieber 16 ihrer 61 Rundfunkprogramme einstellen sollten, als in absehbarer Zeit die Gebühren zu erhöhen. Beim Treffen der Ministerpräsidenten in München sorgte dieser Vorstoß für heftige Kontroversen. So bezweifelte der Regierungschef von Mecklenburg-Vorpommern, Harald Ringstorff (SPD) bei der Abschlusskonferenz das von Stoiber immer wieder vorgebrachte Argument, eine Gebührenerhöhung von ein bis zwei Euro pro Monat sei sozial unverträglich. Die ebenfalls von Stoiber favorisierte Zusammenlegung der Sender 3sat und Arte fand Ringstorff unsinnig: „Die passen inhaltlich überhaupt nicht zusammen.“ Edmund Stoiber, der neben Ringstorff auf dem Podium saß, beharrte auf seinem Standpunkt – und deutete zugleich einen Kompromiss an: „Eine Gebührenerhöhung kann es nur geben, wenn auch eine tief greifende Strukturreform kommt.“ Bis zur nächsten Ministerpräsidenten-Konferenz im März 2004 soll die Rundfunkkommission der Länder konkrete Reformvorschläge vorlegen. BERG

RTL (19), früher als Busensender verpönt und goutiert, hat einen neuen Trend ausgerufen: Anscheinend bestimmen neuerdings nicht mehr die Sender, sondern die Prominenten ihre mediale Inszenierung. In der aktuellen Ausgabe der Illustrierten GQ behauptet Deutschlands beliebtestes Arschloch Dieter Bohlen, er „plane eine neue Show auf RTL“, weil er entdeckt habe, dass „Fernsehen sein Medium“ sei. Er hat auch schon eine geniale Idee für die neue Dieter-Bohlen-Overdose: „Deutschland sucht den Superkanzler“, natürlich – eine Comedy-Show. (ots)