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Archiv-Artikel

MEDIENTICKER

Wenn das mal kein Babyboom ist: Der erste „Big Brother“-Säugling hat die Einschaltquoten der niederländischen Container-Reihe deutlich nach oben steigen lassen: Am Dienstagabend zwischen 19.30 und 20.30 Uhr sahen sich laut Medieninstitut SKO mehr als 900.000 Zuschauer die kleine Jocelyn Savanna an, die am Vormittag in den Kulissen des „Big Brother“-Studios das Licht der Welt erblickt hatte. Normalerweise schauen nur zwischen 350.000 und 650.000 Niederländer zu, was die „Big Brother“-Kandidaten so treiben. Die 27-jährige Mutter Tanja ist seit August Kandidatin bei „Big Brother“. Das niederländische Arbeitsministerium hat angeordnet, dass die kleine Jocelyn Savanna nur maximal zwei Stunden am Tag und insgesamt nur acht Tage lang der Öffentlichkeit präsentiert werden darf. Das Baby bekommt zudem einen abgeschirmten Raum. Schon crazy, so ein Leben als Fernsehnachwuchs. (afp/taz)

Die Mitarbeiter des Berliner Verlags protestieren weiter gegen die geplante Übernahme durch die Finanzgruppe um den britischen Investor David Montgomery. Die Teilnehmer einer Kundgebung vor dem Verlagsgebäude trugen gestern T-Shirts mit der Aufschrift „You’re not welcome, Mr. Montgomery“ und brachten in Piktogrammen ihren Unmut gegen „Heuschrecken“ zum Ausdruck. Auf Transparenten stand „We’re not amused“. Die Mitarbeiter befürchten, dass der Verlag nach der Übernahme zerschlagen und die Druckerei veräußert werden soll. Nach Angaben der Betriebsratsvorsitzenden Renate Gensch bekräftigte Montgomery allerdings in einer E-Mail an den Betriebsrat, er wolle den Verlag als Ganzes langfristig erhalten.

Zudem hat der DGB-Vorsitzende Michael Sommer den Holtzbrinck-Konzern vor dem Verkauf des Berliner Verlags (Berliner Zeitung, Berliner Kurier, Tip) an das britische Konsortium gewarnt. „Der Verkauf an einen Finanzinvestor, der die Rendite über den publizistischen Ertrag stellt, wäre eine bedenkliche Entscheidung“, schreibt Sommer in einem Brief an Geschäftsführer Stefan von Holtzbrinck. „Ich teile die Sorge vieler Menschen um die Zukunft des traditionsreichen Berliner Verlags.“

(ddp/dpa)

siehe Interview SEITE 12