: Luftpirat will Hizbollah angehören
Genf/Beirut (ap/dpa) - Der am vergangenen Freitag auf dem Genfer Flughafen festgenommene Luftpirat Hussein Mohammed Ali Hariri ist ein schiitischer Moslem libanesischer Nationalität. Hariri hatte am Freitag ein aus Brazzaville kommendes Flugzeug entführt und nach Genf umdirigiert. Von dort hatte er nach Beirut weiterfliegen wollen. An Bord hatte er einen Franzosen durch Kopfschuß getötet und damit gedroht, alle zwei Minuten einen weiteren Passagier umzulegen. Der Vertreter der PLO in Genf, Nabil Ramlawi, der die Verhandlungen mit Hariri führte, teilte mit, Hariri habe alle in Frankreich wegen terroristischer Handlungen angeklagten oder verurteilten Libanesen freipressen wollen. Später habe er außerdem die Freilassung der Brüder Hamadei in der BRD sowie allgemein von in Israel inhaftierten Libanesen und Palästinensern verlangt. Während eines kollektiven Fluchtversuchs der Passagiere war Hariri von einem Steward überwältigt worden. Vor der Genfer Polizei gab er an, Anhänger der iranorientierten libanesischen Schiitenorganisation Hizbollah zu sein. Unterdessen drohte ein Anrufer bei einer Radiostation in Beirut mit Anschlägen gegen Schweizer Einrichtungen im Libanon und im Nahen Osten, falls Hariri an Frankreich ausgeliefert werde.
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