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Luftiküßchen

■ Oldenburg schreibt Kinderbuchpreis aus

Haben Sie jetzt noch immer kein Kinderbuch geschrieben? Nein? Kaum glaublich. Wo doch das Verfassen von Literatur für unsere InfantInnen längst zu einem Breitensport geworden ist, mit dem sich alle möglichen Leute fit halten: Juristen pumpen sich frisches Sprachblut durch die verengten Herzkranzkalkgefäße, alternde Berufsschriftsteller kuren ihre Büchereistaublunge mit drolligen Geschichten über allerlei Luftiküsse; und es gibt kaum mehr eine anerkannte Schreibwerkstatt, die nicht schon mindestens eine Zweigniederlassung in der Branche der Kinderbuchproduktion gegründet hätte.

Nicht ganz unmaßgeblich beteiligt an diesem Boom ist die sonst eher unauffällige Stadt Oldenburg mit ihrem Kinder- und Jugendbuchpreis. Der wird jetzt zum 13. Male ausgeschrieben — und im Herbst, zusammen mit immerhin 12.000 Mark, verliehen: auf der KIBUM, der Oldenburger Kinder-und Jugendbuchmesse. Alle deutschsprachigen Verlage einschließlich ihrer Büchervollschreiber und auch — pinsler, sind aufgerufen, sich einer Jury zu stellen, in der alle Kompetenz der Welt in repräsentativer Stichprobe versammelt ist: Der Stuttgarter Literaturwissenschaftler Heidtmann, der Gießener Kunstwissenschaftler Hinkel, die Bremer Kritikerin Schindler, eine Pädagogin Wettern aus Hamburg und, als Vertreterin der betroffenen Fraktion, die Schülerin Nicole Hochmann.

Einsendeschluß für Beiträge ist der 15. Juni. Sie müssen sich also sputen, daß Sie noch einen Verlag finden. Preisverleihung ist am Montag, dem 11. Novermber. Die Heimatzeitung wünscht viel Glück! taz

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