piwik no script img

Lorbeerkranz-Preise

■ Was verdienten Sklavenhalter vor 2.500 Jahren?

Pflücken von Feigen vor Herbstanfang in Nachbars Garten: 100 Drachmen, auf eigenem Grund und Boden: 50 Drachmen. Beleidigung und Körperverletzung: 25 Drachmen. Eine neue Website der Uni Bremen zeigt, was die Welt im 4. und 5. Jahrhundert v. Chr. kostete. Der Online-Katalog des Instituts für Geschichte umfasst 2000 Einträge zu Löhnen und Preisen im antiken Griechenland. Unter http://nomisma.geschichte.uni-bremen.de können die Angaben nach Stichwörtern, Autoren, Regionen oder Zeitabschnitten sortiert, abgerufen werden. Zum Stichwort „Löhne“ findet die Datenbank 138 Einträge: FlötistInnen verdienten eine halbe Drachme je Einsatz, genauso Prostituierte, KleiderwäscherInnen und Richter. Für das Versäumen einer Ratssitzung (eine Drachme) hätte der Herr Richter also zweimal auf seinen Richterstuhl gemusst. Sklavenhalter waren da schon besser dran (3.000 Drachmen Jahresverdienst), Spitzensportler ebenso. Ein Lorbeerkränzchen wurde immerhin mit 500 Drachmen belohnt.

Für Laien scheint die Seite allerdings nicht gemacht. Serviceangebote wie Wechselkurs-Tabelle, Abkürzungserklärungen und Antik-Einführung gibt es nicht. Die taz-Redaktion fragt sich, was zum Teufel ist bloß eine antike Drachme wert?

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen