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Lokalkoloratur

Fast konnte er einem leid tun, der CDU-Geschäftsführer Wulf Brocke. Ganze zwei, in Zahlen 2, Journalisten hatten sich gestern eingefunden, um der Präsentation seiner „Dokumentation von Zukunftsgedanken“ beizuwohnen. Ungerecht, höchst ungerecht. Hatte doch Brocke als erster und einziger Unionsfunktionär versucht, dem CDU-Wahlmotto „Neue Ideen und ran“ wenigstens ein Fünkchen Leben einzuhauchen. Klar, über seinen schwarzen Schatten war er nicht gesprungen. Nur CDU-Mitglieder oder zumindest der Union nahestehende Menschen dürfen sich in dem Sampler Gedanken über die Zukunft der Stadt machen. Aber immerhin: „Unkorrigiert, unzensiert, unredigiert“ liegen diese Gedanken nun an den CDU-Ständen und versprühen einen fast schamhaft im schlichten blauen Umschlag verborgenen Hauch von unionsinternem Konventionsbruch. Und dann kommen aus der Hundertschaft der lokalen Berichterstatter gerade mal zwei. Überliefert sei zum Trost ein Brocke-Zitat: „Wer nicht spinnt, kriegt die Realitäten der Zukunft nicht in den Griff.“ Beinahe, aber nur beinahe, hätte der CDU-Mann auch noch ein „Venceremos“ hinzugefügt. uex

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