: Lokalkoloratur
Natürlich ist es billig, mit Namen Scherze zu treiben, aber hier sei es einmal er-laubt, die Regel mit der Ausnahme zu bestätigen. Von Laub ist die Rede. Nicht das Laub, sondern der Laub, der durch den Mediendschungel rauscht, der Gabriel Laub, der morgen seinen 65. Geburtstag in seiner Wahlheimat Hamburg feiert. Die Skrupel vor der Wortspielerei nahm er uns selbst, da er auch zu gerne in Buchtiteln mit seinem Namen spielt wie in Erlaubte Freiheiten, Ur-Laub zum Denken, oder Olympisches Laub. 1984 fand er allerdings: Denken verdirbt den Charakter, und drum trat der ,Weltbürger ohne Weltpaß' im selben Jahr in die Fußstapfen des Franz von Assisi und gab seine Gespräche mit dem Vogel preis.Weitere Plaudereien über die Menschen aus ornithologischer Sicht folgten. In 22 Büchern erschienen seine Satiren, Aphorismen und Kurzgeschichten. Daß er als Autor mit seinem Einkommen auskommt und er Satire aus unerschütterlichem Optimismus betreibt, macht ihn zu einem Paradiesvogel. Mit seiner positiven Ironie landete er inzwischen beim stramm rechten Langen-Müller-Verlag, der nun den feinen Laubschen Humor pflegt. Kostprobe: „Menschen altern nicht alle gleich. Manche meiner Altersgenossen werden schon 65. Ich werde erst 65!“ — na, vivat! jk
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen