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Lokalkoloratur

Ein schönes Beispiel dafür, daß man als Politiker sehr schnell einen geschärften Blick für die kleinen Dinge des Alltags bekommt, bietet uns der GAL-Abgeordnete Manfred Mahr. Dieser, seines Zeichens Polizist (und zwar ein kritischer), wird seinem Ruf mal wieder gerecht. In einer Anfrage an den Senat ließ er dieser Tage sein Unbehagen über die ins Kraut schießende Kreativität der Jungs und Deerns von der Rauschgiftfahndung durchblicken, die diese mit der Gestaltung eines Dienstlogos entfalteten. Abweichend vom restlichen Grün gönnen die Drogen-Schnüffler sich zwecks „besserer Identifikation mit ihrem Job“ ein eigenes, sechsfarbiges (!) Wappen, welches nicht nur den üblichen Polizeistern trägt, sondern auch noch von einer Mohnblume und einem Hanfblatt geschmückt wird. Solches Treiben gebe deutliche Hinweise auf die Gefahr, so Mahr hellwach, daß sich einzelne Dienststellen womöglich als etwas Besonderes begreifen oder unbewußt abgrenzen.

Daß dieser Verdacht gänzlich unbegründet ist, läßt sich durch eine Stellungnahme eines Mitarbeiters dieser Dienststelle dokumentieren. Dessen Kommentar zur kritischen Nachfrage des kritischen Kollegen: Ob der „Sesselfurzer“ denn nichts Besseres zu tun habe, als sich über ihr Abzeichen zu echauffieren. Also – von unbewußter Abgrenzung kann bei der Hamburger Rauschgiftfahndung nun wirklich keine Rede sein. sako

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