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Lokalkoloratur

Hach! Es gibt sie noch in dieser Stadt. Gestandene Mannsbilder, die nicht wanken und nicht weichen, die dem Zeitgeist trotzen und unverdrossen ihre Bahn ziehen. Günter Elste ist so einer. Den Wortführer der roten Rechten ficht das Reformgefasel seiner Parteifreunde überhaupt nicht an. Verzicht auf Ämterhäufung? Lächerlich! Trennung von Amt und Mandat? Wo kommen wir denn da hin. Laß die Linken sich doch gegenseitig aus dem Verkehr ziehen mit ihrem Geschwätz, daß einer, der in der Verwaltung arbeitet, nicht gleichzeitig ein Parteiamt übernehmen sollte. Wo käme man denn da hin? Nicht so weit wie Elste jedenfalls, der seit Samstag gleichzeitig Wandsbeker SPD-Chef, Fraktionsvorsitzender in der Bürgerschaft und Geschäftsführer der städtischen Gesellschaft für Beteiligungsverwaltungen (HGV) ist. Interessenkollisionen? I wo. Elste händelt als HGV-Chef mit den städtischen Millionen, kontrolliert sich dabei als Bürgerschaftsabgeordneter selbst und sagt als Wandsbeker Sozi-Häuptling auch noch, wo's langgehen soll mit der SPD-Politik. Da können doch gar keine Irritationen aufkommen. Weiter so, Günter! Zeig's den Weicheiern. uex

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