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Lokalkoloratur

Traurige Berühmtheit erlangte John Trudell durch einen rassistischen Brandanschlag, bei dem er seine Familie verlor. Trudell, der ehemalige Vorsitzende des American Indian Movements (AIM), also der ersten großen Organisation, die für die Rechte der Indianer in den USA kämpfte, hatte 1979 auf einer Demonstration des AIM eine US-amerikanische Flagge verbrannt. In der folgenden Nacht zündeten weiße Rassisten sein Haus an, in dem seine Frau, seine Kinder und seine Mutter verbrannten. Als gebrochener Mann zog sich Trudell daraufhin von der Politik zurück. Nach einigen Jahren vollkommener Zurückgezogenheit begann Trudell zuerst mit Gedichten und dann mit Musik wieder eine Form zu finden, um sich zu artikulieren und die unbeachtete Diskriminierung der amerikanischen Ureinwohner zu thematisieren. In einer unverwechselbaren Mischform aus Rhythm'n'Blues, indianischen Motiven und charismatischem Sprechgesang nahm Trudell inzwischen mehrere Alben auf. Sein letztes von Jackson Browne produziertes Album „Johnny Damas and Me“ stellt er heute abend (21 Uhr) im Knust (Brandstwiete 2-4) vor. tlb

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