piwik no script img

Lokalkoloratur

Uff! Wir kennen ihn als Trällerer von süßlichen Seemannsliedern, als Jungmädchenschwarm unserer Mütter und Großmütter und als Charly's Tante. Bei den Karl-May-Spielen in Bad Segeberg tummelt sich Freddy Quinn auch dieses Jahr wieder in den Gefilden blutsbrüderlicher Männerfreundschaften. Als Prärieschrubber Sam Hawkins schreckt der Dreiundsechzigjährige weder vor den vermeintlichen Riten der rotbepinselten Mitspieler, noch vor den körperlichen Strapazen der Inszenierung zurück. Denn Indianer und auch Freddy kennen keinen Schmerz. Schließlich gilt es, den goldigen „Schatz im Silbersee“ zu heben, während Old Shatterhand seine Zeit völlig ungetreulich mit romantischen Anwandlungen vertrödelt, die einer „rassigen“ Schönen gelten. Aber Freddy alias Sam paßt schon auf, daß das Männerspiel nicht durch ein wildes Frauenzimmer gestört wird. Großes Indianerehrenwort. Ute Schmölz

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen