: Lokalkoloratur
Wer ist Dagobert? Diese Frage stellte sich bei der Vorstellung des Fernsehspielfilms „Das Phantom – Die Jagd nach Dagobert“ gestern neu. Die Antwort war verblüffend. Der Darsteller heißt Funke, aber nicht Arno, sondern Klaus, und er ist der Cousin des echten Dagobert. Der mutmaßliche Kaufhauserpresser, der fast zwei Jahre seine Ermittler mit technischen Finessen narrte, sitzt jetzt seit genau drei Monaten in Untersuchungshaft in Berlin-Moabit. Die Rolle des 41jährigen Berliner Bauunternehmers Funke als Dagobert-Darsteller in dem 90-Minuten-Krimi wird allerdings sehr kurz sein, denn der Film erzählt den Fall aus der Sicht der Ermittler. Deshalb bleibt Dagobert, wie im richtigen Leben, bis zum Schluß ein Phantom. Zum „spektakulären Fernsehereignis dieses Herbstes“ soll die Zwei-Millionen-Mark-Produktion „Dagobert“ nach dem Willen der Macher von Sat 1 werden. Die Polizei sei allerdings nicht sehr kooperativ gewesen, bedauert Produzent Rainer Poelmeyer. Auch Klaus Funke konnte nicht viel über seinen 44jährigen Cousin beisteuern. Er hat ihn seit 20 Jahren nicht mehr gesehen. Jutta Lehmer, dpa
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen