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Lokalkoloratur

Ganz schön frech, was sich der Chef so gefallen lassen muß. Gestern bekam Hamburgs DGB-Boß Erhard Pumm einen Brief von Günter Frech, Vorstandsmitglied der Hamburger IG Medien. Der „liebe Erhard“, heißt es da, trage „soziale Kahlschlagspolitik“ mit und habe die Gewerkschaften „in Erklärungsnotstand“ gebracht. Denn in der Hamburger Bürgerschaft hatte der SPD-Abgeordnete Pumm für die Schließung des Hafenkrankenhauses gestimmt, gegen den „erklärten Willen“ der für die Klinik zuständigen Gewerkschaft ÖTV und des Klinik-Personalrats. „Wie“, so fragt Gewerkschafter Frech, „sollen wir das unseren Mitgliedern erklären?“. Vermutlich gar nicht, denn der „liebe Erhard“, so hieß es gestern auf taz-Anfrage aus seinem Sekretariat, sei nach Lektüre des Briefes schulterzuckend in eine wichtige Sitzung gegangen. Wahrscheinlich wird er auch nicht Frechs Aufforderung folgen, auf der nächsten Montagsdemo gegen die Schließung des Hafenkrankenhauses „Rede und Antwort zu stehen“. smv

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