: Lokalkoloratur
Als Val Kilmer erfuhr, daß er die Hauptrolle im demnächst anlaufenden, dritten Teil von „Batman“ spielen sollte, wollte er nicht einmal das Drehbuch lesen, so begeistert war er. „Ich wußte schon als Kind, daß Batman nur eine Parodie ist“, brüstet sich der 34jährige. 1984 spielte er in der Kult-Satire „Top Secret“ seine erste Kino-Rolle, brachte als „Böser“ in „Top Gun“ 1986 wahrscheinlich tausende amerikanischer Teenager dazu, US-Air-Force-Flieger zu werden, und erweckte 1991 im „The Doors“-Film die Musik-Legende Jim Morrison zum Leben. Kilmer sitzt der versammelten Hamburger Presse gegenüber, kratzt seinen Drei-Wochen-Bart und grübelt über die Frage nach, ob die Welt Retorten-Helden wie Batman denn noch brauche, bis er gesteht, die Frage nicht zu verstehen. An einem Dokumentarfilm über Auswirkungen der Atomkraft wirkte Kilmer auch schon mit. Wie das alles zusammenpaßt? „Meine Mutter. Sie hat mich gut erzogen“, gibt der Macho doch noch seinen weichen Kern preis. Kurze Stille. „Ich glaube, ich verstehe die Frage nicht.“ tim
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