: Lokalkoloratur
Eine grundlegende Information des ausgehenden 20. Jahrhunderts lautet: Elvis Presley lebt! Die Meinungen, wo und wie, gehen allerdings weit auseinander. Für Fans existiert er in ihren Herzen weiter. Verschwörungstheoretiker wissen genau, in welcher Tankstelle in Minnesota er Hamburger verkauft. Für den heutigen Abend jedoch hat der King of Rock'n'Roll sich freigenommen, denn schließlich tritt er in der Alsterdorfer Sporthalle auf. Zweifler, die die eingangs aufgestellte These bestreiten und weiterhin behaupten, „The Pelvis“ hätte seinen Körper mittels eines Medikamentencocktails bereits 1977 über den Jordan befördert, mag das verwundern. Tatsächlich aber handelt es sich beim Konzert des Stars um eine Art Umkehr-Karaoke-Auftritt: Eine Showband, ein Orchester und zwei Gospelchöre machen live Musik, während Elvis auf einer sieben Meter hohen Leinwand als Konserve erscheint und singt – Hüftschwung inklusive. Traurige Zeiten für lebende Musiker eigentlich. else
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen