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Lokalkoloratur

Es darf gestorben werden. Und zwar im Auftrag von Hans-Günter Willerscheidt und mit dem Segen des Hamburger Senats. Dieser genehmigte gestern „im Grundsatz“ das von Willerscheidt geplante Störtebeker-Festival auf der Binnenalster. Im Expo-Jahr 2000 will der Kulturmanager Leben und Tod des kopflosen Piraten inszenieren – was bei Hamburgs PolitikerInnen zunächst nicht auf Begeisterung stieß. Denn Willerscheidt plante, einen Gitterzaun um die Binnenalster zu ziehen. Der sollte nicht-zahlenden Gästen den freien Blick auf das Spektakel versperren. Über die Sichtbeziehungen und den freien Zugang der Öffentlichkeit zur Binnenalster müsse im Detail noch gesprochen werden, meint nun die rot-grüne Regierung. Auch eine Lösung für den Verkehrsfluß rund um den See sei noch zu finden. Wenn Willerscheidt all diese Vorgaben artig befolge, will der Senat entscheiden, ob das Spektakel wiederholt wird und ob in den Jahren 2001 und 2002 nochmals gestorben werden darf. juw

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