piwik no script img

Lokalkoloratur

Wenn der Vorschlag nur nicht von ihm käme. Eine Eisbahn auf dem Rathausmarkt in der Vorweihnachtszeit, das klingt doch ganz attraktiv. Und die Ablehnung vom Bezirksamt Mitte mit Verweis auf eine uralte Verordnung – das riecht nach verdammt muffeliger Behörde. Bei so klaren Fronten: Also, wir sind alle für die Eisbahn. Aber halt: Die Initiative geht von Carlheinz Hollmann aus, und das macht das Hurrarufen so unendlich schwer. Der langjährige NDR-Dampfplauderer, der glaubt, ohne ihn liefe gar nichts in der Stadt, der seit Jahren mit seiner Milleniumsfete an der Alster nervt, der überzeugt ist, dass Hamburg ohne die Alsterfontäne (seine Alsterfontäne!) im Provinzmief versänke, der uns die schönsten Augusttage mit einer Lärm- Geschiebe- und Fressveranstaltung an der Alster verleidet, die sich gar Vergnügen nennt. Der behauptet, erst mit der Eisbahn hätte Hamburg Weltniveau. Auch wenn der Gedanke ans Schlittschuhfahren vorm Rathaus noch so schön ist – es tut uns leid: Wir müssen gegen die Eisbahn sein. aha

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen