Lokalkoloratur:
39 Zeilen über Gerd Walter schreiben? Hmm. Also: Die Deutsche Presse-Agentur nennt ihn „Mister Ostsee“ – das klingt schon mal gut, das kann man übernehmen. Ansonsten hat das etwas von einem Nachruf: Denn Walter, ehemaliger SPD-Landeschef von Schleswig-Holstein, ehemaliger Vorstand der sozialis-tischen Fraktion im Europaparlament, jetzt auch ehemaliger Minister für Justiz und Europafragen in Kiel, geht aus der Politik raus. Einfach so, einfach wegen „der Suche nach einer neuen Orientierung“. Unfug. Das ist der Virus des Rücktrittsfiebers, der im Kabinett umgeht. Ganz klar: Viren gehen überall momentan um, zum Beispiel auch in der taz-Redaktion, dergestalt, dass die durch diverse Grippen personell noch ausgedünnter ist als sonst schon. Deswegen ist auch gar keine Zeit für 39 Walter-Zeilen, und daher wird jetzt Schluss gemacht. 34 Zeilen müssen reichen. Dafür gibt es dann fünf Zeilen für noch einen Abschied: Nicht nur „Servus Gerd“, sondern auch „Servus Lothar“. Kann man jetzt nur noch in der Danone-Reklame mit Tony Yeboah genießen. aha
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