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Lokalkoloratur

Ein Mann schürft tief. Nach Erde steht sein Sinn, nach hanseatisch duftender Heimaterde, auf dass er sie in einen Holztrog zu schütten im Stande sei. Olaf Scholz ist sein Name, ein Kunstwerk jenes Loch im hauptstädtischen Reichstag, das es zu füllen gilt, „Der Bevölkerung“ gewidmet, nicht „Dem deutschen Volke“ wie ebenjener Tag des Reiches, der seit geraumem nämlicher auch des Bundes sein soll. Also bittet er, der er die Bevölkerung Altonas auf die sozialdemokratische Art an jenem Ort vertritt, diese um Rat, wo zur Schaufel er eigenhändigst greifen möge, um einen Erden-Zentner zu erbuddeln. Kampfhundverkackten Boden aus dem Wohlers-Park zum Beispiel könnten Kitas ihm unter der Nummer 3861-0161 faxen, Blau-Weiß-Benebelte frisch gestollten Rasen aus dem Volksparkstadion ins Büro in der Max-Brauer-Allee 20, 22765 HH, schicken, ein Tütchen Elbschlick Koalitionspartner an olaf.scholz§wk. bundestag.de mailen. Oder aber ein Redakteur einer Tageszeitung könnte ihm in selbiger vorschlagen, im Hof des Altonaer Amtsgerichts zu graben. Dort, wo die vier Antifaschisten Bruno Tesch, Karl Wolff, August Lütgens und Walter Möller 1933 zum Tode verurteilt wurden, weil sie am sogenannten Altonaer Blutsonntag des 17. Juli 1932 SA-Männer erschossen haben sollen. Gerade zwei Jahre ist es her, dass dieses Urteil der NS-Richter aufgehoben und die Hingerichteten rehabilitiert wurden. Eine Ehrung – im Reichstag – wäre nicht falsch, in Tagen wie diesen. smv

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