Lokalkoloratur:
Jetzt ist ihm schwarz vor Augen geworden. Vor lauter Zahlen. Leichte Gewinne vermeldete gestern hocherfreut Frank Otto, und das ausgerechnet bei der Mopo, die jahrelang so viel Miese einfuhr, dass Gruner+Jahr das Boulevardblatt vor einem Jahr dem Versandhaus-Erben und dessen Kompagnon Hans Barlach überließ. Nach der Schrumpfkur vor allem in der Redaktion sei die kleinformatige Postille nun wieder auf dem Weg nach oben, behaupten Otto und sein Chefredakteur Josef Depenbrock. „Schnell, unterhaltsam und praktisch“ zu sein, laute die Devise, vor allem „im Service-Bereich und im Programmteil“. Wofür sie in Kauf nehmen, dass die Zeitung im politischen Raum kaum noch ernst genommen wird. Im Anfang der Woche neu gewählten Vorstand der Landespressekonferenz, der Vereinigung der Rathaus-JournalistInnen, ist die Mopo-Redaktion deshalb nicht mehr vertreten. smv
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