Lokalkoloratur:
Solche Sätze wärmen den Tag: „Die Mehrländer-Anstalt NDR hat einen festen Platz in den Köpfen und Herzen der Menschen. Der NDR steht für norddeutsches Wir-Gefühl.“ Wahrscheinlich haben die Leute beim gestrigen Jahresemfang des NDR bei diesen Worten von Intendant Jobst Plog applaudiert und beifällig mit dem Kopf genickt. Und sie haben Recht. Wer sich morgens schon mit Schla-ah-gerquiz mit Carlo wecken lässt und anschließend mit Gottfried singt (“Ein Bett in Bramfeld“), wer den Tag mit Bahn fortsetzt und mit Denes Törz (“Und nun: Monty Python's Flying Circus, part thirteen, indeed“) beendet, wer an den Lippen von Alida Gundlach hängt und bei Brocki mitsummt, wer zwischendurch zwei Stunden dabeibleibt, wie die N-Joy-Morgen-Crew offenbar On Air hirnaufweichende Koks-Parties feiert, wer sich ein eigenes Bücherregal für Uli Wickert-Erbauungsliteratur zusammenzimmert – nur der ist anständiger Norddeutscher. Alle anderen nicht. aha
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