piwik no script img

Lokalkoloratur

In der Chefetage des NDR haben sie ein Problem. Intendant Jobst Plog und Landesfunkhauschefin Dagmar Reim haben schon mehrere Kugelschreiber zerbissen. Die Frage steht unheilsschwanger im Raum: Wie, the fuck, repräsentiert man ein „Informations-Programm“? Jedenfalls nicht mit einem Walross. Also verschwindet Antje als Logo, muss als Maskottchen in den NDR-Shop, und die einst politische Journalistin Reim muss im Radio etwas davon erzählen, dass Antje „für immer im Herzen des gesamten Nordens“ und so weiter. Aber was nun? Vorschläge müssen her: „Vielleicht ein Pinguin, ein Nacktmull?“ „Nee, mal nichts aus Hagenbeck, irgendetwas Menschliches.“ „Verona in der Muschel?“ „Nee, uns schauen Kinder zu, Sesamstraße und so, so etwas, von dem sich die Kleinen Märchen erzählen lassen.“ „Es sollte Ähnlichkeit mit Antje haben.“ „Und es sollte etwas sein, wo man sofort an den NDR denkt, versteht ihr?“ Plog und Reim verstehen. Menschelnd, Märchenonkel, NDR-typisch, sieht aus wie Antje – Carlo von Tiedemann soll sich über die Entscheidung sehr gefreut haben. aha

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen