Lokalkoloratur:
Er tut es wirklich. Der Meister macht es in echt. Am kommenden Freitag wird Guildo Horn im Foyer der Hamburgischen Staatsoper Ausschnitte aus dem Lohengrin singen. Und alles nur, weil der SPD-Fraktionsvorsitzende Holger Christier im Dezember in der Bürgerschaft gesagt hat, dass der Sänger eher den Lohengrin gebe, als dass Ole von Beust Bürgermeister Hamburgs werde. „Ich will zeigen, dass Herr Christier – wie so viele Politker – ein phantasieloser Mensch sein muss“, verbrämt der gelernte Musiktherapeut sein wahlkämpferisches Engagement für die Christdemokraten. Die Staatsoper, die anfangs wenigstens noch Bedenken hatte, macht den Quatsch inzwischen mit. Obwohl sie klarstellt, dass sie das Foyer nur vermietet hat und den Nussecken-Papst nicht auf die Bühne lässt. Eine Hoffnung aber gibt es noch: Horn verbringt zurzeit seinen Skiurlaub in Galtür. Vielleicht gefällt es ihm dort so gut, dass er eine Verlängerungswoche einlegt. Einen Beinbruch möchte man ihm wegen des Singsangs schließlich nicht wünschen. else
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