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Löbliche Ausnahme im Meer aus Dummheit

betr.: „Ja, das muss doch Liebe sein ...“ von Renate Fisseler-Skandarani, taz vom 11. 10. 99

[...] Liest man den Artikel, bekommt man den Eindruck, als ob alle Frauen, die einen Tunesier heiraten, liebeshungrige Naivchen sind, die „Nähe und Geborgenheit“ bei geldgierigen, halbprofessionellen Gigolos suchen, um sich dem Traum von starken Mann hinzugeben. [...] Vermutlich sieht sich Frau Fisseler-Skandarani selbst als löbliche Ausnahme in diesem Meer aus Dummheit. Aber sicherlich hat sie auch die „Anstrengungen und die harte Arbeit“ unternommen, die für eine erfolgreiche bikulturelle Beziehung nötig sind. Beispiele dafür, was das konkret bedeutet, gibt sie nicht. Die tunesische Kultur wird lediglich, fast geheimniskrämerisch, als „fremd“ beschrieben und bleibt damit eine Black-box, in die Normalsterbliche ohnehin nicht einzudringen vermögen. Frau Fisseler-Skandarani will kritisch sein und verlässt sich doch nur auf Stereotypen, um eine oftmals komplexe Wirklichkeit zu beschreiben. Um einem solchen Thema gerecht zu werden braucht man meiner Meinung nach etwas mehr journalistisches Fingerspitzengefühl und ein differenzierteres Wahrnehmungsvermögen. Tiziana Zugaro-Merimi, Berlin

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