: Loch & Maul - betr.: HEW-Verkauf, taz vom 17./18.2.1996
Ganz schön schlau, der Senat: Mit dem 30prozentigen Verkauf der HEW stopft er das 1,4-Milliarden-Loch im Haushalt und den Kritikern an seiner Energiepolitik das Maul; denn (leider, leider) wird nun die PreussenElektra über den versprochenen Atomausstieg, die Erfüllung des Kooperationsvertrags und einen Teil der Dividende verfügen. Warum finden die Vorschläge der GAL überhaupt keine Resonanz, statt eines übermächtigen Konzerns (auch in die Berliner BEWAG hat sich PE eingenistet) BürgerInnen und MitarbeiterInnen sowie mittelständische Firmen zu beteiligen, die Reserven der HEW abzubauen, Leasing-Firmen einzuschalten und über Haushaltsentlastungen (HVV zur HEW) nachzudenken?
Macht das dem Kämmerer nur zu viel Arbeit oder ist es der Kotau der SPD vor den Wirtschaftsbossen a la Gerhard Schröder?
Mir macht die Erpreßbarkeit durch die Konzerne Angst, wie sie uns mit den Nabelschnüren, mit denen sie uns unselbständig machen, strangulieren werden. Nicht fern ist der Tag, an dem der Chef von PE den Herrn Bürgermeister übers PE-eigene Telefonnetz davon in Kenntnis setzen wird, daß die PE-eigene Gas-, Wasser- und Stromversorgung der Stadt sowie die Müllentsorgung ausfallen werden, bis er den Hut nimmt oder einen AKW-Neubau in Moorburg duldet oder was einem Multikonzern sonst noch Spaß (Profit) bringen könnte.
Karsten Hinrichsen, Brokdorf
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