: Lobeshymne auf Stalin
Moskau (AP) – Der kommunistische russische Präsidentschaftskandidat Gennadi Sjuganow hat die Schrecken der Stalin-Ära in der ehemaligen Sowjetunion heruntergespielt. In einem Interview mit der Budapester Zeitung Magyar Hirlap sagte er, Stalin sei nicht persönlich für Verschleppung und Tod von Millionen von Menschen in Arbeitslagern verantwortlich. „Das ist eine typisch westlich-bourgeoise Sicht“, erklärte der KP-Chef. „Es gibt heute möglicherweise mehr Menschen in Lagern, die unter schlechteren Bedingungen leben als zu Josef Wissarjonowitschs Zeit.“ Stalin habe eine „große staatsmännische Karriere“ gemacht, deren Erfolge aber von „schwachen“ Nachfolgern zunichte gemacht worden seien. „Hätte er noch fünf oder sechs Jahre gelebt, wäre die Sowjetunion auf Jahrhunderte unbezwingbar gewesen“, sagte Sjuganow.
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