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KommentarLoben, loben

■ Gewerkschaften auf der Höhe der Zeit

Noch am Donnerstag hatte sich das Ziel der Gewerkschaftsmission in Brüssel ganz anders angehört: Man wolle mit dem EU-Wettbewerbskommissar Karel van Miert verhandeln, daß die Ex-Vulkan-Werften unverändert weiterproduzieren können. Das hatte so geklungen, als seien Metaller in den letzten Monaten auf einem anderen Stern gewesen. Denn wenn eine Forderung der EU-Kommission immer deutlicher geworden ist, dann diese: Ohne Kapazitätsabbau wird es überhaupt keine Zukunft mehr für die Werften geben.

Nun das. Nun sind die Metaller hingefahren und haben einen Kapazitätsabbau von 30 Prozent angeboten. Dafür muß man sie loben, loben, loben. Endlich haben es welche aus Bremen gewagt, auszusprechen, worum sich der Senat herumdrückt, was die Bürger-schaftsfraktionen scheuen, wie der Teufel das Weihwasser: Bremen wird für die verkorkste Vulkan-Geschäftsführung bluten müssen. Bremen wird Arbeitsplätze verlieren müssen, wenn überhaupt noch etwas gerettet werden soll. Insbesondere der Vegesacker Vulkan steht auf der Kippe. So dramatisch diese Lage ist – der Senat spielt sein schwarzes-Peter-Spielchen weiter: Soll doch Brüssel die Schließung verfügen und damit die Schurkenrolle übernehmen. Die Gewerkschaften haben begriffen, daß diese Taktik keinen Schritt nach vorne führt, und deshalb haben sie die Initiative übernommen. Auf der Höhe der Zeit. Gut so. Jochen Grabler

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