: Live–Protest
■ BBC–Studio wegen des neuen Schwulen–Gesetzes besetzt
Londen (ap/taz) - Aus Protest gegen ein neues Homosexuellen–Gesetz haben am Montag abend vier Lesbierinnen das Nachrichtenstudio der BBC in London besetzt. Sie drangen dort während einer Sendung ein und ketteten sich an. Der Moderator Nicolas Witchell setzte sich auf eine der Frauen, die sich mit Handschellen an den Studiotisch gefesselt hatte, und hielt ihr den Mund zu. Seine Kollegin verlas währenddessen die Nachrichten. Die Lesbierinnen wurden wenig später von der Polizei abgeführt. Sie protestierten gegen die „Clause 28“, die gestern in Kraft trat. Kommunalbehörden ist es fortan verboten, Homosexualität „absichtlich zu befürworten“, Selbsthilfegruppen zu finanzieren und in Schulen oder Veröffentlichungen „wertfrei“ darüber aufzuklären. Vertreter britischer und internationaler Homosexuellen–Organisationen bezeichneten gestern auf einer Pressekonferenz in Bonn die neue britische Homosexuellen– Klausel als eine Verletzung der Menschen– und Bürgerrechte.
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