: Literarische Woche
Mittwoch: Paul Kersten, Erika Werner
Ist der Literaturkritiker, einst ästhetischer Vermittler und kulturelles Korrektiv, auf dem Weg zum Medienmanager der Ware Buch? Im Rahmen der Veranstaltungsreihe Autor - Kritiker - Leser diskutieren der Schriftsteller und Kritiker Paul Kersten und Erika Werner, Lektorin für Belletristik bei den Hamburger Bücherhallen sowie der Rechtsanwalt Michael Purrucker über Prämissen von Literatur und Literaturkritik.
Literaturhaus, Schwanenwik 38, 20 Uhr
Montag: Alban Nikolai Herbst
Der ehemalige Philosophie-Student ist sich sicher, daß Arndt den rationalen Teil dessen verkörpert, was Punk und Junger Union seinerzeit idealen Boden bereitete. Der mit seinem Roman Wolpertinger bekannt gewordene Frankfurter Schriftsteller erzählt in Der Arndt-Komplex von den psychopathologischen Ausfällen des mit unerbittlicher Kausalität Gedankenketten abspulenden Protagonisten.
Heine-Buchhandlung, Schlüterstr.1, 19.30 Uhr
Montag: John Fuegi
Vor drei Jahren erschien John Fuegis Brecht & Co. in Amerika und verursachte mit dem Tag seines Erscheinens eine heftige Kontroverse. Die einen lobten das Buch aufgrund seiner Genauigkeit, andere wollten es auf direktem Wege vom Verlag auf die Müllhalde schicken. Seit einigen Tagen liegt die deutsche Übersetzung vor. Um das Besondere seiner Brecht-Biographie zu erläutern und kritischen Fragen Rede und Antwort zu stehen, kommt der Amerikaner nach Hamburg.
Literaturhaus, Schwanenwik 38, 20 Uhr
Montag: Alain Robbe-Grillet
Alain Robbe-Grillet ist angetreten, unseren Glauben an das Subjekt zu demontieren. Sein im Frühjahr erschienenes Buch Corinthes letzte Tage räumt auf mit der Illusion eines mit sich selbst identischen Ichs und führt uns ein mehrfaches, gleichsam schizophrenes Ich im Rahmen einer „Nouvelle Autobiographie“vor: dubiose Geschäfte in Brasilien, unter Künstlern in New York oder auf der Suche nach Erfüllung erotischer Phantasien. Ist der Protagonist eine Phantasiegestalt des Autors oder doch real? Für beide Annahmen gibt es Belege vom Autoren.
Universitätsbibliothek, Vortragssaal, Von-Melle-Park 1, 18.30 Uhr, Eintritt frei
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