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Literarische Woche

Montag: Will Quadflieg. Das schauspielerische Talent seines Sohns verharrt auf dem Niveau eines TV-Landarztes, der Altmeister und unvergessene Faust-Interpret Will Quadflieg hält hingegen Goethe und dem Theater die Treue. Heute rezitiert er Balladen von Goethe bis Brecht.

20 Uhr, Thalia Theater

Donnerstag: Armer Jakob, Armer Norbert, Armer Hans. Während die Wehrmacht Europa überrannte, hatte sich der jüdische Soziologe Norbert Elias zwar ins englische Exil retten können, der zeitweiligen Internierung entkam er dort dennoch nicht. 1940 saß er so mit einer Reihe anderer deutscher und österreichischer Exilanten auf der Isle of Man ein. Im Rahmen der Lagerrevue What a Life entstand dabei die vom Musikwissenschaftler Hans Gál vertonte Ballade vom armen Jakob. Der Soziologe und Elias-Experte Hermann Korte spricht über die damalige Uraufführung der Ballade, die im Literaturhaus zugleich im Anschluss ihre deutsche Erstaufführung erlebt.

20 Uhr, Literaturhaus

Donnerstag: Anagramme. Joseph Beuys meets Bill Clinton meets Alfred Hitchcock meets...Einen multimedialen Zugang zur Sprache hat die Kölner Künstlerin Christina Thomas gefunden. Namen, Wörter, Zitate und Sätze aus Kunst, Philosophie und Literatur werden in Begleitung eines Schlagzeugers zu klingenden Sprachbildern anagrammisiert. Mal in Form eines liturgischen Gesangs,dann wieder poetisch, sarkastisch und als Anagrammgedicht auf Deutsch oder Englisch.

20 Uhr, Literaturhaus

Donnerstag: Rahel von Wroblewsky. Eigentlich ist die technisch versierte Autorin aus Ost-Berlin gelernte Maschinen- und Anlagen-monteurin. Ein Philosophiestudium brachte sie jedoch zur Literatur. Heute liest die 36jährige aus ihrer Erzählung „Heilbutt“, die von den unerfüllten Träumen und Sehnsüchte eines Mädchens in der DDR der 80er Jahre handelt.

20 Uhr, Christianeum, Otto-Ernst-Str. 34

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