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Literarische Woche

Dienstag: Sehnsucht. Den Prix Goncourt hat er mit dem Buch gewonnen, das sich in vielerlei Fibern in die Vergangenheit verstrickt: Ingrid Caven heißt der Roman, aus dem Jean-Jacques Schuhl jetzt, übersetzt von Klaus Löwitsch, in Hamburg liest. Reminiszenzen an die bewegte Biographie der Sängerin, die 1978 in Paris den Zenit ihres Erfolges erlebte und die schließlich auf Schuhl traf, steht im Zentrum des Buches. Doch der Text ist an diesem Abend nur Rohmaterial: Konkret auf Schnittmengen mit der Realität überprüft wird das darin Niedergeschriebene im Live-Gespräch mit dem Autor und der Sängerin, die ebenfalls anreist.

20 Uhr, Literaturhaus

Mittwoch: Kein Idyll. Obwohl der Untertitel des Buches so lautet: Siegfried. Eine schwarze Idylle heißt Harry Mulischs neuer, in diesen Tagen erscheinender Roman, aus dem er jetzt in Hamburg liest. Thema ist die Verarbeitung des Hitler-Traumas: Siegfried, ein Sohn Hitlers und Eva Brauns, steht im Zentrum des Textes, in dessen weiterem Verlauf der Vater den Sohn erschießen lässt – ohne Grund und jahrzehntelang ohne das Wissen Außenstehender. Ein abermaliger Versuch, das „Rätsel Hitler“ in Begriffe zu fassen.

20 Uhr, Literaturhaus

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