: Literarisch aufgepeppt
Zum ersten Mal startet die Veranstaltungsreihe ■ Harburg liest
„Einer hat eine Idee, und plötzlich wollen sich alle daran beteiligen“, resümiert Peter Hansen von der Bücherhalle Harburg die Vorbereitungen zum bevorstehenden Projekt Harburg liest, das aus dem Stadtteil auf der anderen Seite der Elbe für zwei Wochen das literarische Zentrum Hamburgs machen soll.
Bekannte und weniger bekannte Autoren der Gegenwartsliteratur zu Lesungen nach Harburg einzuladen, um das dortige Kulturleben ein bißchen aufzupeppen - diese ursprüngliche Idee von Mitarbeitern der Bücherhalle Harburg wurde von 23 weiteren Buchhandlungen, Schulen und Bücherhallen aus dem Umland aufgegriffen und gemeinsam weiterentwickelt. Ein Veranstaltungsprogramm von beträchtlichem Umfang ist dabei entstanden. Es sieht für die Zeit vom 26. Oktober bis zum 10. November nicht nur Lesungen vor, sondern auch Workshops, Diskussionen und Vorträge. Kinder sollen ebenso auf ihre Kosten kommen wie Erwachsene, Krimileser wie Plattdeutsch- Fans, Lyrik-Liebhaber wie Frauenliteratur-Begeisterte. Im Erfolgsfall erwägen die Veranstalter durchaus, es „in etwa zwei Jahren“ (Hansen) auf eine Wiederholung des Unternehmens ankommen zu lassen.
Zur Eröffnungsfestivität präsentieren die Veranstalter gleich ein Highlight des Programms: Akif Pirincci, der 1989 mit dem unappetitlichen Katzenkrimi Felidae zu Bestsellerruhm gelangte und nun aus seinem neuen Roman Der Rumpf lesen wird. Weitere Bekanntheiten sind an den folgenden Abenden an unterschiedlichen Veranstaltungsorten eingeladen mit Schriftstellern wie Günter de Bruyn, Sarah Kirsch, Peter Schütt, Günter Kunert und Erich Loest - und mit der Schauspielerin Inge Meysel, die aus ihrer Autobiographie lesen wird.
Einen Überblick über Termine, Veranstaltungen und Namen gibt das Programmheft, das in allen Bücherhallen ausliegt. Und ein Tip für bisher noch heimliche Harburger Autorinnen sei hiermit weitergegeben: Bis Mitte Oktober können sie beim Harburger Frauenkulturhaus ihre eigene Lesung ankündigen, um dort im Rahmen eines Literarischen Forums für (noch) Unveröffentlichtes (am 1. November, 16 Uhr) an die Öffentlichkeit zu treten. Dorothea Schüler
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