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Lippenbekenntnis aus Rußland

■ Versprechen: Keine Atommüll-Verklappung mehr

Seoul/Tokio (AP/taz) – Die russische Regierung verspricht Besserung. Angesichts der fortgesetzten heftigen Proteste gegen die Verklappung von Atommüll im Japanischen Meer sah sich die Jelzin- Regierung genötigt, die Einstellung dieser Praxis ab Mitte November zuzusagen. Dies teilte der südkoreanische Außenminister Han Sung Joo gestern vor Abgeordneten in Seoul mit. Südkorea war genau wie Japan wegen der am Sonntag erfolgten Versenkung russischen Atommülls in Moskau vorstellig geworden.

Wie Han vor dem außen- und verteidigungspolitischen Ausschuß des Parlaments sagte, will Rußland Mitte November bei einem Treffen der Londoner Konvention zur Verhütung von Meeresverschmutzung durch Einbringen von Abfällen und anderen Stoffen offiziell das Ende seiner Verklappungspraxis bekanntgeben. Die angkündigte Versenkung bis zum 15. November von weiteren 800 Kubikmetern radioaktiven Abfalls dürfte allerdings noch stattfinden.

Ob das Zugeständnis Rußlands allerdings ernst zu nehmen sein wird, darf bezweifelt werden. Obwohl das Land mehrere entsprechende internationale Vereinbarungen unterschrieben hat, kippte das Militär dennoch regelmäßig nuklearen Abfall ins Meer. Die Marine verfügt weder über Geld noch Anlagen, um die im START- Vertrag vereinbarte Nuklearabrüstung sicher durchzuführen.

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