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„Linke aller Parteien, vereinigt euch“

betr.: Berichterstattung über die Wahl in Berlin

Die Medien in der Bundesrepublik übersehen bei dem Wahldebakel von SPD und Bündnis 90/ Die Grünen geflissentlich, dass nach wie vor die Linke in Berlin über die absolute Mehrheit verfügt. [Aber nur, wenn man SPD und Grüne noch als links betrachtet. d. sin] Die Konservativen sind mit ihren gut 40 Prozent in der Minderheit und maßen sich an, mit ihrer Politik die Interessen der gesamten Berliner Bevölkerung zu vertreten.

Wären die Linken sich einig, hätte die moralisch und ideologisch abgewirtschaftete CDU nicht die Möglichkeit, erneut ihre von Skandalen umwitterte Politik (zum Beispiel Flughafen) fortzusetzen.

Um einen machtvollen Zusammenschluss von Linken zu verhindern, wird nicht nur in Berlin die PDS von den Konservativen (teilweise auch in der SPD und den Grünen) als Schmuddelkind der Nation verteufelt, obwohl sie die einzige Partei in Berlin ist, die den Begriff soziale Gerechtigkeit erfolgreich im Wahlkampf eingeführt hat.

So wie jahrelang die Grünen von allen anderen Parteien (die sich zwischenzeitlich ohne Rücksicht auf Urheberrechte das grüne Gewandt der Öko-Partei überstreiften) als unwählbar diffamiert wurden, versucht man nun das gleiche Spiel mit der PDS, obwohl sie sich eindeutig und glaubhaft von ihrer Vorgängerpartei politisch distanziert hat, was man bis heute bei den Ostblockflöten von CDU und FDP schmerzlich vermisst hat. Der von den konservativen Arbeitgeberparteien (CDU/CSU, FDP und Schröder-SPD) betriebene soziale Abbau kann nur noch gestoppt werden, wenn sich die Arbeitnehmer dazu entschließen könnten, die Parole auf ihre Fahnen zu schreiben: Linke aller Parteien, vereinigt euch. Hans Kloep, Bergisch Gladbach

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