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Archiv-Artikel

Lieber nicht

„Belagerung Bartleby“, Hebbel am Ufer 1, Stresemannstr. 29, 21. bis 25. April, 24 Uhr

Ein Anwalt aus der Wall Street stellt Bartleby an. Nach einigen Tagen bittet er ihn, eine weitere Arbeit zu übernehmen. Doch Bartleby antwort nur: „I would prefer not to“. Auch neue Aufträge schmettert Bartleby mit einem stoischen „Lieber nicht“ ab und schläft stattdessen lieber in seiner Arbeitszeit. Die 1850 geschriebene Geschichte von Herman Melville beschreibt Bartleby als Stolperstein im kapitalistischen Getriebe und als Verweigerer in der modernen, effizienten Abeitsgesellschaft. Globalisierungskritiker sehen in ihm sogar einen Helden des passiven Widerstands, der den wirtschaftlichen Reproduktionskreislauf unterbricht. Zu diesem Thema zeigt das Theater „Hebbel am Ufer“ eine Woche lang künstlerische Positionen von Autoren, Choreografen, Regisseuren, Philosophen, Ethnologen, Tänzern und Theoretikern. Während der 100-stündigen Öffnungszeit werden die Zuschauer selbst zu Mitakteuren und können sich auf Matratzen Tag und Nacht im Haus einnisten.