■ Nachgefragt: „Lieber aufhören“
Am Freitag ist der Bremerhavener SPD-Chef Siegfried Breuer zurückgetreten (taz vom 11.2.). Akuter Anlaß war seine Äußerung, einen Verkauf von bis zu 25 Prozent der Städtischen Wohnungsbaugesellschaft zu prüfen, wenn das Geld für den Erhalt der Bremerhavener Werften benötigt würde.
taz: Warum sind Sie ausgerechnet jetzt als Unterbezirksvorsitzender zurückgetreten?
Siegfried Breuer: Mein Äußerungen zur Stäwog haben zur Irritation der Mieter geführt. Das konnte nur durch meinen Rücktritt repariert werden.
Warum soll man nicht mal über eine Minderheits-Bankenbeteiligung an der Stäwog nachdenken können?
Wenn wir normale Zeiten hätten, bräuchte man über einen Rücktritt wegen so einer Frage nicht nachzudenken. Aber die negative Diskussion um meine Person drängt zunehmend inhaltliche Vorstellungen in den Hintergrund. Und da habe ich gesagt: Lieber jetzt aufhören. Außerdem war meine persönliche Belastbarkeit langsam überschritten.
Seitdem Sie nicht mehr ständig vor dem Untersuchungsausschuß aussagen müssen, war die Diskussion um Ihre Person doch wieder abgeflaut.
Wegen des Untersuchungsausschusses wäre ich auch nicht zurückgetreten. Ein Anlaß war für mich aber die öffentliche Veranstaltung am Mittwoch abend, auf der es überhaupt nicht mehr um das Thema Besetzung von hauptamtlichen Magistratsposten kurz vor der Wahl ging, sondern eine Stunde lang um meine Person. Da habe ich gemerkt, das geht jetzt immer weiter so auf meine Knochen. Und das ist auch für die SPD und für die Stadt Bremerhaven schlecht.
Warum haben Sie gleichzeitig Ihre Kandidatur zur Stadtverordnetenversammlung zurückgezogen?
Das ist mir am schwersten gefallen. Aber ich konnte nicht als Parteivorsitzender zurücktreten und dann weiter als Spitzenkandidat auftreten. Ase
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