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„Liebe taz...“ Die Aktion „Z“ wird ein Signal

Betr.: taz-Berichterstattung über „Rechtsradikale in Bremen“

Der Senat will wieder einmal den Bremischen Sonderweg gehen. Der DVU-Abgeordnete in der Bürgerschaft ist ein „Ärgernis“. Bremen ist von „rechter Gewalt kaum betroffen“. Die Losung lautet: „Wenn wir nicht hingucken, ist auch nichts da.“ Und vor allem, immer eines nach dem anderen. Erst mal die eiserne Faust für den weichen Senator. Den Schießbefehl, äh, den finalen Rettungsschuss. Fernsehkameras für alle. Da lassen wir uns nicht lumpen. (...)

Wer als derart Fehlsichtiger, am rechten Rand der Mitte stehend, gebannt auf das Zentrum starrt, hat keinen klaren Blick, wenn er dann doch gelegentlich nach rechts schaut. (...)

Unsere Gesellschaft ist durchsetzt von Menschen mit faschistoider Geisteshaltung. Sie träumen immer noch oder schon wieder von so einem „kleinen Adolf“. (...) Wände beschmieren, Oma die Tasche klauen, Bonschen-Papier irgendwo hinschmeißen – hört auf, gibt's nicht mehr. Gleich aufhängen, das Gesocks. Oder „auf der Flucht“ erschießen. Arbeitslose und Sozialhilfe-Empfänger sind schuld daran, dass es uns so schlecht geht. Die Schein-Asylanten sowieso. Sollen mal arbeiten. (...) Derartige Äußerungen höre ich sehr oft. (...)

Soll das so weitergehen? Es geht so weiter, wenn mit dem Aussäen von Hass und Intoleranz Wahlen gewonnen werden können. Wenn Gewalt hingenommen wird. Wenn nur schlechte Nachrichten gute Nachrichten sind. Der geklauten Tasche ist es egal, welcher Suchtgruppe oder ethnischen Minderheit ihr augenblicklicher Besitzer angehört. (...) Die Boulevard- und auch die bürgerliche Presse muss sich vorwerfen lassen, versagt zu haben.(...)

Die Aktion „Gegen rechts“ der taz ist beispielhaft. Andere Medien sollten sich anschließen. Das „Z“ wird ein Signal sein. Ich werde diesen „Sender“ in Betrieb nehmen. (...) Günther Hoffmann

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