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„Liebe taz...“ Ausbildungszitrone

Betr.: „Vor Angst an die Ritzen geklammert“, taz vom 7.12.

Dass der Auszubildende Tim in der Schlosserei Demelt statt der erlaubten siebeneinhalb Stunden regelmäßig zehn und mehr gearbeitet hat, ist in kleinen Betrieben gang und gäbe. Ebenso, dass die Kreishandwerkerschaft nach einer Betriebsprüfung nichts Entsprechendes entdeckte. Als ich eine Ausbildung in einem „sozialen Gärtnereibetrieb“ machte, wurde von den Azubis verlangt, Arbeiten, die zu zweit verrichtet gehören, allein auszuführen. Die Agraringenieurin saß im Büro und vermittelte uns keine guten Ausbildungsinhalte.

Für mich als Legasthenikerin waren das handschriftliche Führen der Betriebshefte und die Hausaufgaben der Berufsschule eine Qual. Da die Lehrer nichts von Lese-Schreib- und Rechenschwächen wissen, gelten wir als „minderbegabt“ und erhalten einen schlechten Berufs-schulabschluss! Schulen und Unternehmen muss auf die Finger geschaut werden! Bettina Fenzel

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