: „Liebe bewegt“: christopher street day zwischen politik und fressmeile
Wie politisch ist der Christopher Street Day in diesem Jahr? Das ist die alljährliche Gretchenfrage an die Parade der Schwulen und Lesben durch die City. Und damit ist nicht zuallererst die Parteiprominenz gemeint, die von der SPD in diesem Jahr in Gestalt von Landeschef Olaf Scholz, des Fraktionsvorsitzenden Walter Zuckerer und Bürgerschaftspräsidentin Dorothee Stapelfeldt auf die Straße geschickt wurde. Eher waren es die TeilnehmerInnen, die auf die Senats-Kürzungen bei der Frauenförderung oder beim Junglesbenzentrum und auf die Schließung des Offenen Kanals hinwiesen, die 2003 die politischen Duftmarken setzten. Dass der Senat selbst wieder mal überhaupt nicht auf der Parade vertreten war – beziehungsweise lediglich als Karikaturen auf Transparenten oder als Ziel bei der Wurfbude der GAL auftauchte – überrascht nicht. Bildungssenator Rudolf Lange (FDP) ließ sich immerhin beim CSD-Straßenfest am FDP-Stand sehen. Ansonsten ist das Straßenfest mittlerweile fast eine Fressmeile wie beim Alstervergnügen, aber was soll‘s? Vielleicht ist ja auch das ein Zeichen für Normalität. Dies war ein CSD-Text ohne das Wort schrill. AHA / Fotos: MARC SCHARPING