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■ taz-internLiebe Leserinnen und Leser

Gestern haben wir gegenüber der Redaktion und dem Verlag unseren Rücktritt als Chefredakteure der taz erklärt. Zum 30. April werden wir die Zeitung verlassen, unsere Kollegin Bascha Mika wird weiter in der Chefredaktion bleiben.

Wir beide haben die Redaktionsleitung im Juni 1996 übernommen und jetzt, nach über zweieinhalb Jahren, Bilanz gezogen. Mit geringen finanziellen Mitteln haben wir uns bemüht, die Zeitung zu verbessern. Wir halten die eingeführten Neuerungen wie Nachrichtenseiten (“Panorama-Seiten“) und taz.mag publizistisch für einen Erfolg. Auch die Stärkung der Berlin-Berichterstattung ist unseres Erachtens unverzichtbar. Allein, eine Steigerung der Auflage haben unsere Reformen nicht bewirken können. Vorstand und Aufsichtsrat der taz-Genossenschaft haben daraus die Konsequenz gezogen, in diesem Jahr einen Sparkurs anzusteuern. Wir halten das für richtig, weil es eine Finanzkrise der taz im vorhinein verhindert. Wir werden diesen Kurs bis zum Frühjahr auch selbst mit umsetzen.

Zu sparen bedeutet jedoch, daß sich die schwierigen Arbeitsbedingungen der Redaktion und damit auch der Chefredaktion weiterhin nicht verbessern. Unter diesen Umständen ist es wohl nötig, in relativ regelmäßigen Abständen neue Chefredakteure zu kooptieren, die mit unverbrauchtem Elan und neuen Ideen die taz wieder und wieder retten. Wir haben in den letzten Jahren versucht, das Unsrige dazu beizutragen, und verabschieden uns nach sieben bzw. zwölf Jahren taz- Treue mit mindestens einem weinenden Auge. Wir haben sehr gern die taz geleitet und hatten immer das Gefühl, daß uns die Redaktion und die Verlagsmitarbeiter bei der Verwirklichung unserer Ideen und in unsrem Bemühen um eine bessere taz unterstützt haben. Dafür sei allen tazlern und tazlerinnen gedankt. Wir wünschen ihnen und insbesondere unserer Chefkollegin Bascha Mika viel Glück und das nötige Beharrungsvermögen. Klaudia Brunst, Michael Rediske

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