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■ StandbildLichtorgel mit Hinweisen

„Fit for Fun TV“, So., 19.15 Uhr, Vox

„Bei Ihnen in der Nähe“, tröstet das in karibischer Dünung sich wiegende Nummerngirl, „gibt es auch jede Menge tolle Sachen zu erleben.“ Da weiß sie mehr als der Konsument, und die nachfolgenden Tips helfen auch nicht weiter: Inline-Skater in Berlin, Surfen in Südfrankreich, Autorennen in Florida – Berlin ausgenommen, wo es großherzige Gastgeber gibt, werden wir Sozialwohnungsinsassen wohl niemals teilhaben am aufregenden Leben der Berufsvergnügten. Was den Vorteil hat, daß man sich auch nicht fit machen muß für dieses gewiß sehr anstrengende Dasein.

„Fit for Fun TV“, nach „Cinema TV“ (Pro 7) und „Amica TV“ (Viva) die erneute Televisionierung eines Zeitschriftentitels der Verlagsgruppe Milchstraße, ist indes gerade für Zaungäste gemacht. Tips, Tests und Weisungen gelangen weniger ihrer Alltagstauglichkeit wegen ins Magazin, sondern ermöglichen Sponsorenwerbung und lassen sich zu gängigen Musikstücken aus der MTV-Rotation schick bebildern. Harte Informationen spart man sich und verweist statt dessen auf Videotext und Webseite.

Sendungen wie diese sind für das periphere Blickfeld gemacht, eine Wohnzimmerillumination mit Klangeffekt, und als solches auch gar nicht verwerflich, denn fortwährend konzentriert fernzusehen ist schließlich auch harte Arbeit.

Und wenn man zwischendurch im Werbeblock die Ehekrise der VW-Bora-Besitzer, den grimmigen Herrn Rodenstock oder den mürrischen Johannes Gross erspäht, dann freut man sich fast schon wieder auf diese ewig gutgelaunten jungen Leutchen von der Freizeitindustrie ... Harald Keller

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