■ Soundcheck: Levellers
Gehört: Levellers. Was haben sich kluge Menschen schon ihre Köpfe darüber zerbrochen, was die Levellers nun von den Myriaden Folk-Rock-Combos dieser Welt unterscheidet. Ihr Image als unbeirrbare Neuzeit-Hippies? Ihr politisches Engagement? Das Levellers-Konzert am Mittwoch plädierte für keinen anderen Grund als ihre Musik: die unverwechselbare Stimme ihres Sängers Mark und die euphorischen Violinen-Melodien ihrer keltischen Pop-Songs. Ihr fast schüchternes Auftreten kann kaum der Grund dafür sein, daß die Markthalle fast aus ihren Nähten platzte. Vor lauter Entzücken flogen gleich mit dem ersten Ton gefüllte Bierbecher. Eine große Show schickt sich für eine bodenständige Rockgruppe wie die Levellers noch immer nicht und so blieb der Gig optisch unspektakulär. Lediglich vor der Bühne gab es viel zu gucken: ein quietschlebendiges Handgemenge, das längst nicht mehr nur aus Teenagern mit Schlaghosen und Rastazöpfen besteht, sondern zu einem bunten Potpurri aller denkbaren Typen geraten ist. Ein weiteres Phänomen: Levellers-Anhänger sind neben denen von New Model Army wohl die einzigen, die mit nackten Oberkörpern auf den Schultern eines anderen ihre mystischen Armbewegungen vollstrecken, dazu grimmig dreinschauen, aber mitsingen: „What A Beautiful Day hey hey...“.
Timo Hoffmann/
Zeichnung: Imke Staats
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