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„Leute, die Akzente setzen“

■ Die Fußballprofis des HSV begannen mit den Übungen für die neue Saison / Endlich Nationalspieler dabei

Neue Bescheidenheit beim Hamburger Sportverein. „Unser Ziel ist es, am Ende in der Tabelle ein paar Plätze höher zu rutschen“, äußerte sich gestern HSV-Trainer Benno Möhlmann beim Auftakttraining für die kommende Saison. „Ob noch mehr herausspringt, muß man abwarten“ fügte der 38jährige Übungsleiter des Tabellenelften der vorigen Spielzeit hinzu.

Nach den Abgängen wichtiger Leistungsträger und Fanlieblinge wie Frank Rhode, Jan Furtok und Waldemar Matysik steht Möhlmann vor der Aufgabe, fünf neue Spieler auf Schlüsselpositionen einzubauen. Michael Kostner, Stig Töfting, Jörg Albertz, Andreas Sassen und Valdas Ivanauskas wurden gestern den Kiebitzen und der vorgestellt. Alle fünf gelten in der Balltretbranche als schwierige Typen. „Deshalb habe ich sie mir ausgesucht. Ich brauche Leute die Akzente setzen“, begründet Möhlmann die Verpflichtungen – wohl wissend, daß es dem HSV am Geld mangelt, um andere namhafte Spieler zu verpflichten.

Bis zum ersten Saisonspiel am 6. August gegen den 1, FC Nürnberg hat Benno Möhlmann Zeit, mit den von Manager Heribert Bruchhagen verpflichteten Spielern eine Mannschaft nach seinem Gusto zu formen – mit nahezu genauso vielen Spielern wie in der Vorsaison. Während Bruchhagen sich derzeit heftig dafür auf die Schulter klopfen läßt, daß durch die Verpflichtung des Lettens Ivanauskas und des Dänen Töfting zwei Nationalspieler das schwarz-weiß-blaue Vereinsemblem des HSV tragen, ist es ihm entgegen eigener Versprechungen nicht gelungen, den Kader zu verkleinern. Zudem konnte er noch keinen anderen Verein für Michael Spies und Jörg Bode finden.

Kopfzerbrechen bereitet ihm auch der schleppende Dauerkartenverkauf. Während Bundesligakonkurrentenneue Rekordmarken zu verzeichnen haben, hat der HSV gerade einmal 1100 Karten absetzen können – zum Vergleich: Zweitligist St. Pauli liegen bereits 1500 Bestellungen vor. kader

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