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■ GenmanipulationLeuchtende Bakterien ausgesetzt

Bielefeld Leuchtende Bakterien, die mit einem Gen des Glühwürmchens „geklont“ wurden, sollen BiologInnen auf die Fährte von Mikroorganismen im Ackerboden führen. Der Lehrstuhl für Genetik in Bielefeld hat ein Freilandexperiment gestartet: Auf dem Gelände der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (Braunschweig) wurden erstmals in Deutschland gentechnisch veränderte Bodenbakterien ausgesetzt.

„Die Bakterien sollen der Wissenschaft helfen, das für das menschliche Auge unsichtbare Bodenleben intensiver als bisher zu analysieren“, erklärt der Biologe Alfred Pühler von der Universität. Der Ackerboden sei höchst lebendig – in einem Gramm ließen sich bis zu 100 Millionen Bakterien nachweisen.

Als Versuchsbakterien wurden sogenannte Rhizobien gewählt, die sich an den Wurzeln von Gemüsepflanzen wie Bohnen oder Erbsen festsetzen. Um die Mikro-Kolonien unter dem Mikroskop wiederzufinden, hatte man den Bakterien zunächst das Leucht-Gen von Glühwürmchen eingesetzt.

Der Versuch im Freiland ist vom Robert-Koch-Institut in Berlin (ehemals Bundesgesundheitsamt) im Sommer vergangenen Jahres genehmigt worden. Zwei Jahre wird das Projekt laufen, es wird gefördert mit mehreren Millionen Mark vom Bundesforschungsministerium. Menschen und Umwelt seien nicht gefährdet, so die Uni Bielefeld. Weder die verwendeten Rhizobien, noch dasGlühwürmchen-Gen hätten in den bisherigen Experimenten negative Folgen erkennen lassen. dpa

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