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■ betr.: „Verfassungsschutz soll Scientology bekämpfen“, taz vom 12.8. 96

Wenigstens ihr, liebe tazler, sollten den Kapitalismus-Grundkurs gelernt haben und bei Becksteins Sprüchen so hohnlachen, wie ich es seit Beginn der Scientologen-Diskussion immer schon tue: „Ist die Scientology-Kirche keine Glaubensgemeinschaft, sondern ein reines Wirtschaftsunternehmen, das seine Mitglieder zu absoluter Treue und vollkommenem Gehorsam zwingt, um sie in jeder Hinsicht auszunutzen.“ Daß sie das mit psychologischen Gehirnwäschereien tut, unterscheidet sie dabei in nichts von jedem anderen Großunternehmen unseres hochgelobten, gut funktionierenden Wirtschaftssystems. Noch nie auf einer Einschwörveranstaltung von IBM gewesen? Noch nie etwas von einer Corporate-identity-Bibel oder einem Firmencredo gehört? Und was bitte ist ein „Siemensianer“ anderes, wenn nicht Angehöriger einer Sekte? Wollte man alle „reinen Wirtschaftsunternehmen“, die ihre Mitglieder „zu absoluter Treue“ zwingen und dann „für seinen Profit“ ausnutzen, verbieten lassen, was hätten wir denn dann? Dann hätten wir ja wohl Sozialismus, Herr Beckstein – oder etwa nicht?

Also: Die Scientologen tun nur das besonders unverblümt, was alle kapitalistischen Unternehmen tun. Warum das gerade in Deutschland alle so auf die Palme bringt, sollte nachdenklich machen: Laut einer US-Pressemeldung ist nämlich Microsoft organisiert wie „Nazi-Deutschland“ ... Beate Baumm, München

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