piwik no script img

Archiv-Artikel

Letzte Fragen

Wie mit der Zeit gehen, wo sie uns doch immer davonrennt? (2. 2.)

Das verbreitete Unverständnis liegt in der Betonung – korrekt heißt es nämlich „Mit der Zeit gehen“ (dieses Wort fett drucken und unterstreichen!) und heißt einfach, dass wir uns unserer Vergänglichkeit bewusst sein sollen. Unter diesem Aspekt verblassen die meisten Oberflächlichkeiten, mit denen diese Redewendung gerne gebraucht wird, ganz von alleine …

Annemarie aus Böblingen

Sind Menschen, die keine Schuhe kennen, glücklicher? (23. 2.)

Ja, denn ihnen kann keiner auf den Senkel gehen.

Rüdiger Heitmann, Bergisch Gladbach

Erst mal ja; bis sie in eine Scherbe oder in Hundescheiße treten. – Dummer Druckfehler! Der Fragesteller meinte sicherlich nicht Schuhe, sondern „Schule“?! – Die Antwort lautet dann: Ja! – Am glücklichsten sind Menschen erfahrungsgemäß dann, wenn sie überhaupt keine Kleidung tragen …

Jürgen Kamenschek, Düsseldorf

Gesunde Feten kennen keine und sind sicher glücklicher ohne ständig nasse Schuhe, wohl auch deren Mütter, denn die Geburt und die Zeit um die Geburt sind auch so schon anstrengend genug.

Dietrich Anton

In unserer bodenversiegelten Welt werden sie’s wohl nur dann sein, wenn sie ständig auf Wolken gehen können!

Uta Eckensberger, Saarbrücken

Grundsätzlich ja: Free your feet and your mind will follow. Und mit Blick auf die Klimaveränderung sicher auch bald ganzjährig in Mitteleuropa.

Ralf Burkardt

Menschen, die keine Schuhe kennen, sind zumindest noch ärmer als ich. Und davon wird es wohl in Deutschland nicht mehr viele geben. Ich meine nicht die, die paar Millionen Schulden haben. Dass beschuhte Mitmenschen glücklicher sind als Menschen ohne Schuhe, glaube ich eher nicht. Wichtig sind nicht die Schuhe, sondern der Humor, den man nicht verlieren darf. Und weil ich ihn noch nicht verloren habe, möchte ich mit einem Witz enden: „Adolf Hitler lebt noch, und zwar in Argentinien. Dort läuft er barfuß rum! Und, warum? Weil er sich doch nicht alles in die Schuhe schieben lässt!“

Erhard Jakob, Pulsnitz

Wenn ich eines Tages den Löffel abgebe, wer bekommt ihn dann? (23. 2.)

Den kriegt derjenige, der die Suppe auslöffeln muss, die du hinterlässt …

Lothar Winkelhoch

Schwer zu sagen, denn er wandert zuerst einmal zurück in den göttlichen Besteckkasten.

Uta Eckensberger, Saarbrücken

Der große Tellerwäscher.

Rudi Marsch, München

Unicef – in der Hoffnung, dass wenigstens diese Spende an ein bedürftiges Kind weitergeleitet wird.

Lothar Picht, Sandhausen

Das kommt ganz darauf an, woraus der Löffel ist! Meiner ist aus Alu. Da steht wohl eher die Frage: „Wer will ihn haben?“ Also: Ich kenne niemanden. Wenn er allerdings aus Gold wäre, dann könnte ich ihnen mehr als ein Dutzend Personen und Institutionen nennen, die ihn gerne haben wollen.

Erhard Jakob, Pulsnitz

Die Zurückgebliebenen. Um Weisheit zu fressen. Carlo Calro, Bad Dürkheim

Der Trödler. Der Erlös für den Löffel wird dann gerecht unter der hinterbliebenen Familie aufgeteilt.

Dietrich Anton

Niemand; der geht erst mal zurück in den Besteckkasten. – Petrus (wahlweise Mohammed) quasi als Kontrollnummer am Himmelstor. – Die Nachkommen. – Die löffeln dann die Suppe damit aus.

Jürgen Kamenschek, Düsseldorf

Der Erbe, sofern er das Erbe nicht ausschlägt. Klaus Konold

Er landet im Besteckkasten der Ewigkeit. Ann-Kathrin Eickhoff, Dortmund

Natürlich die oder der, die/der bereits schon die fette Suppenkelle besitzt!

Heiko Tollkien (noch mit Löffel),

Bielefeld

Die Spülmaschine deines Erben.

Marc Storz, Willich

Die nächste Generation, die damit die Weisheit isst. Klaus Hamann, Erfurt

Diejenigen, die meine Suppe auslöffeln müssen. Sebastian Orlac

Er kommt zurück in die Suppe, wo er ja herkommt.

Rüdiger Heitmann, Bergisch Gladbach

Die bzw. der Nächste!

Klaus Müller, Lichtenau

Der, der deine Suppe dann auslöffeln muss. Rose Remmert, Freiburg

Altmetall ist nach den Vorgaben des deutschen Wiederverwertungsgesetzes unbedingt der gesetzlich geregelten Wiederverwertung zuzuführen. (Womit die Beantwortung der jetzt beantworteten Frage zur vollsten Zufriedenheit des Nachlassgebers erfolgt ist)

Martin Cebulla, Würzburg

Warum will man eigentlich „für ungut“ ausgerechnet „nichts“? (9. 2.)

Bei der Beantwortung der Frage ist es bei mir erst kürzlich bedauerlicherweise zu einem Irrtum bzw. Fehler gekommen. Diesen möchte ich heute berichtigen. Diese Sprachfloskel steht nicht für ein Dankeschön für etwas bzw. für nichts. Sondern für eine Entschuldigung für etwas bzw. für nichts. Ein Beispiel:

Wenn ich eine höher gestellte Persönlichkeit (z. B. einen Abgeordneten) um Hilfe bei der Lösung eines Problems bitte und dieser dann sinngemäß folgenden Bescheid gibt: „Was geht mich fremdes Elend an, ich habe mit meinem eigenen genug zu tun“ oder „Ich habe jetzt für Ihre Sache keinen Nerv“ oder „Du kannst doch von mir nicht erwarten, dass ich als Krähe einer anderen Krähe ein Auge aushacke“ oder „Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott!“, bedankt sich ein artiger Bittsteller zum Abschluss und sagt: „Auch wenn Sie mir nicht helfen konnten, möchte ich mich für Ihre Bemühungen ganz herzlich bedanken …und nichts für ungut“. Er könnte natürlich auch sagen: „… und ich bitte um Entschuldigung, dass ich Sie überhaupt angesprochen habe.“

Erhard Jakob, Pulsnitz

PROCEDERE: Letzte Fragen und Antworten an die taz, Letzte Fragen, Kochstraße 18, 10969 Berlin, E-Mails bitte nur an fragen@taz.de