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Letzte Attacke gegen DGB-Meyer?

■ Gesicherte Vorstandswahlen auf DGB-Bundeskongreß geraten unter Beschuß der IG Medien

Hamburg (afp/ap) - Mit einem dringenden Appell, den Sozialstaat als „Gegenentwurf zur ungebremsten Ellbogengesellschaft“ auszubauen, hat am Sonntag der scheidende Vorsitzende des deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Ernst Breit, den 14. ordentlichen DGB-Bundeskongreß in Hamburg eröffnet. Vor 525 Delegierten und Gewerkschaftsvertretern aus aller Welt sowie Repräsentanten aus Politik und Wirtschaft erklärte Breit, die Planwirtschaft als Gegenentwurf zur Marktwirtschaft sei tot. Aber auch das in der BRD herrschende System habe die Tendenz, soziale Ungerechtigkeit zu produzieren. Die konservativ-liberale Politik habe diese Tendenz in den vergangenen acht Jahren verstärkt, kritisierte Breit.

Den „unersetzlichen Beitrag“ der Gewerkschaften zum Wohlstand in der Bundesregierung würdigte Bundespräsident Richard von Weizsäcker. Kritiker einer „kämpferischen Gewerkschaftssprache“ sollten sich dies bewußt machen, sagte er.

Wenige Stunden vor Beginn des DGB-Kongresses, dessen wichtigster Punkt die Wahl eines Nachfolgers für Ernst Breit ist, machten die IG Medien in Baden-Württemberg erneut Front gegen den designierten DGB-Chef Meyer. In einer Erklärung forderte der Landesvorsitzende Pfennig die DGB-Delegierten dazu auf, sowohl ein deutlich jüngeres Führungsgremium als auch einen Vorsitzenden zu wählen, der weniger in die Vorgänge um Neue Heimat und co op verwickelt sei.

DGB-Bundesvorstandsmitglied Ilse Brusis wird nicht mehr kandidieren, da sie als neue Ministerin in die NRW -Landesregierung einziehen wird.

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