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Archiv-Artikel

Let’s hope

betr.: „Eine fatale Lüge mit dramatischen Folgen“, Interview mit Stefan Lanka, taz vom 12. 10. 05

Seit Jahren zieht Lanka durch die Lande und behauptet, dass Viren nicht isoliert und fotografiert wurden. Mal ist es HIV, mal sind es die Pockenviren, jetzt anscheinend das Grippevirus/Vogelgrippevirus. Wenn Abbildungen von Viren vorgelegt werden, dann passen sie Lanka aus den unterschiedlichsten Gründen nicht. In einem Pamphlet mit dem Titel „Impfen – Völkermord im dritten Jahrtausend?“ tobt sich Lanka zusammen mit Krafeld richtig aus. Neben den Viren wird dort von Lanka auch den Bakterien die krank machende Wirkung abgesprochen … Im Interview kamen die stets gleichen Muster, die man von Lanka kennt: Zitat Lanka „Die Krankheitssymptome der so genannten Vogelgrippe sind zu 100 Prozent identisch mit Mangelerscheinungen und Vergiftungen der Massentierhaltung.“ Warum sterben dann bloß auch Wildvögel daran? Die Äußerungen von Lanka zu Tamiflu kennt man auch von Aids und den Aids-Therapeutika. Dort wird den Medikamenten die Schuld an dem Krankheitsbild Aids gegeben. Hier macht der „Medizinanalyst“ Lanka aus Tamiflu-Nebenwirkungen das Krankheitsbild der Grippe.

THOMAS SCHULZ, Berlin

Impfrisiken sind sowohl in der Human- als auch Veterinärmedizin durchaus bekannt, werden auch keineswegs geleugnet. Es ist auch nicht zu leugnen, dass die Verbindung Wissenschaftler/Pharmazeutische Industrie bisweilen beängstigend eng ist. Aber es zeugt von Ignoranz bzw. Borniertheit, Wissenschaftler in toto der Industriehörigkeit zu bezichtigen. Obwohl selbst überzeugter Gegner der Massentierhaltung, widerspreche ich der Hypothese des Herrn Lanka vehement, dass Ausbrüche von Vogelgrippe (Geflügelpest = Aviäre Influenza) nicht virusbedingt seien, Symptome von „Mangelerscheinungen und Vergiftungen der Massentierhaltungen“. Den Beweis wird Herr Lanka nicht antreten können!

Ob und/oder wann der derzeit aktuelle Virenstamm der Vogelgrippe sich mit einem humanen Gegenpart zu einem für Menschen pathogenen Virus kombinieren wird, ist derzeit noch offen. Panikmache ist gegenwärtig fehl am Platze. Zu hoffen ist auf situationsgerechtes und überlegtes Handeln von Seiten der Human- und Veterinärmedizin sowie und vor allem der PolitikerInnen. Let’s hope!

REINHARD SCHARNHÖLZ, Kerpen

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