LeserInnenbriefe :
■ betr.: „LehrerInnen zweiter Klasse“, taz bremen vom 23. 9.
Unnötig verbeamtete Berufe
Im Zeichen des viel beschrienen demographischen Wandels wäre es von Seiten der Politik einfach unverantwortlich, sich noch mehr Lasten aufzuhalsen. Gerade ein hochverschuldetes Bundesland wie Bremen muss sich genau überlegen, ob es sich – egal ob für ältere oder jüngere Lehrer – noch weitere solcher „Versorgungsfälle bis zum Tod“ ohne zukünftige Not (Nachwuchsmangel wird sich zuerst auf die Schülerzahlen auswirken) an das Bein binden will (…).
Gerade Bremen sollte sich hier als kleinstes Bundesland in der Form profilieren, zukünftig Lehrer nur noch anzustellen sowie sich vom Berufsstand der Verwaltungsbeamten zu Gunsten von mehr Angestellten in der Verwaltung zu verabschieden.
So ersparte man zukünftigen Generationen und den Landeskassen die Pensionslasten für unnötig verbeamtete Berufsgruppen mittragen zu müssen. (…) GUNNAR-ERIC RANDT, Bremen
■ betr.: „Keine „Bürgerschulen“, taz bremen vom 25. 9.
Systematische Knebelung
Kein Bundesland dreht den Privatschulen derart den Geldhahn zu wie Bremen und macht es Eltern so schwer, sich für neue Schulen zu engagieren. Nirgends gibt es ein so schlechtes Schulniveau in staatlichen Schulen wie hier. Freie Bildung – unabhängig vom Geldbeutel – wäre ein Traum, stattdessen wurde außer den Waldorfschule und christlichen Bekenntnisschulen alles plattgemacht.
Der lange Kampf am Körnerwall ist ein Beispiel für viele, aber die FEBB baut aus und wächst – herzlichen Dank, liebe SPD, für diese zukunftsweisende Bildungspolitik. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: konsequente Verhinderung jeglicher ideologiefreier Eigeninitiative, stattdessen seit Jahren die Pisalaterne, ohne Ende Schulvermeider, frustrierte Eltern und Lehrer, und die Minimumspitze bei den Abiturientenzahlen. Die Bürgerschule – mit gleichem Geld für alle – könnte endlich die private Initiative aus dem Milieu der reichen Bildungsbürger herausholen. Stattdessen haben wir den Schulkonsens; der bekanntlich wirkt ein Schlauchboot beim Tsunami: Keiner bewegt sich und alle beten um besseres Wetter.
Dass Herr Böhrnsen, statt den Einsatz der Bürger zu stärken, das SPD-Einheitsprogramm und die systematische Knebelung der in allen Fällen auch sozial engagierten freien Schulinitiativen hochjubelt, mag seiner politischen Herkunft geschuldet sein, aber sein durch keinen Anstand getrübter unsachlicher Umgangston gegenüber dem DPWV ist eines Bürgermeisters von Bremen nicht würdig. ELISABETH LAHUSEN, Bremen