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Archiv-Artikel

LeserInnenbriefe

■ betr.: „Weltschmerz auf der Hühnerleiter“, taz bremen vom 6. Oktober 2009

Absonderlicher Humor

Dass verschiedene Ansichten über das militärische deutsche Engagement am Hindukusch existieren, ist eine Sache – den gewaltsamen Tod, wie immer er auch genannt wird und zustande kommt – als Vehikel zu nutzen, die Ansicht(en) pointiert mit Humor zu unterstreichen, halte ich für verfehlt! Wer soll damit getroffen werden – die Regierung, die Volksvertreter, die für diesen Einsatz gestimmt haben und nunmehr auch von Gefallenen sprechen oder die Betroffenheitsmaschinerie des Springerverlages? Laufen Sie nicht vielmehr Gefahr, Angehörige und wirklich Betroffene zu verletzen, die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wenig Sinn für diese Art von Humor haben? FABIAN SCHNEIDER, Bonn

■ betr.: „Urchristen in der SED“, taz bremen vom 9. Oktober 2009

Trauerunfähige Linke

Da ist die Zeitspanne von drei Generationen zurückgelegt, an deren Ende es sich herausgestellt hat, dass der Begriff „Sozialismus“ für eine humanere Gestaltung der menschlichen Gesellschaft nicht taugt, sondern sich als als eine ebenso mörderische wie nutzlose Katastrophe, als ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit und gegen die Menschheit entpuppt hat. Mit dem verharmlosenden Hinweis auf „die außerordentliche Einengung der innerparteilichen Demokratie“ in der DDR versucht Bremens trauerunfähige Linke, sich an ihrer Mitverantwortung für den Sozialismus mit der unmenschlichen Fratze vorbeizumogeln. MARTIN ROONEY, Bremen

■ betr.: „Urchristen in der SED“, taz bremen vom 9. Oktober 2009

Realexistierende „Grenz“-Debile

Wen Gott liebt, dem schickt Er seine Propheten. Man fragt sich unwillkürlich, ob es nicht langsam Sinn machen würde, die Gemeinde der realexistierenden „Grenz“-debilen als lokale Touristenattraktion zu vermarkten. Der Gaga-ismus, die neue Religion des Westens mit Bremen als Santiago der Neuzeit. Andere müssen nach China, um diesen „Himmlischen Frieden“ live zu erleben. Das Fazit hierzu schrieb vor Jahren der Dichter Hans Sahl: „Wir, die wir uns so viel einbildeten auf unsere höhere Sendung, sind zu Kirchgängern der Scheinheiligkeit geworden. Die Mörder von gestern sind die Schutzheiligen der Geschichte.“ ELISABETH LAHUSEN, Bremen